Qigong - eine Kunst zur Kultivierung und Pflege der Lebensenergie - hat ihre Wurzeln im alten China, ist
Kulturerbe und Teil der traditionellen chinesischen Medizin.
Diese Kunst umfasst die Bewegung des Atems, Bewegung der Aufmerksamkeit/des Geistes und Bewegung des
Körpers.
Was macht eine Bewegung zu Qigong?
Allein die Tatsache, dass eine Bewegung langsam ausgeführt wird, macht sie noch nicht zu einer Qigong-Übung.
Was eine Bewegung zu Qigong macht, ist die Anwesenheit im Augenblick - das Spüren nach Innen und die
Wahrnehmung unseres EingebundenSeins in größere Zusammenhänge.
Wir stehen in einem großen kosmischen Zusammenhang, leben zwischen Himmel und Erde und finden diesen
Kosmos in unserem Innenraum wieder.
Qigong ist mehr als nur Bewegung - Qigong ist Lebenspflege, ist lebendiges Pulsieren, ist Entwicklung von
BewusstSein.
Kann Qi frei in den Energieleitbahnen fließen, entsteht Wohlbefinden auf allen Ebenen unseres Seins.
Bedingt durch verschiedene Ursachen (körperlich, emotional, mental) können Stauungen im Energiefluss
entstehen.
Mit Qiong Übungen (bewegt oder still) kann das Ungleichgewicht, das durch blockierte Flüsse entsteht wieder in
ein lebendiges Pulsieren und Fließen zurückgeführt werden.
Die grundsätzlich positive Wirkung von Qigong ist inzwischen weitgehend anerkannt und durch Untersuchungen
belegt worden (z.B. IQTÖ Studie zu Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von Qigong, 2015)
Qigong wirkt jedoch nur dann, wenn wir es tatsächlich erproben.
„Ich übe nicht Qigong, ich erfahre mich in der Übung“
Lebenspflege durch Qigong bedeutet:
lächelnd pulsieren (sinken und steigen, öffnen und schließen)
Atem und Bewegung Sein
Mitte finden
BewusstSein entwickeln
Verantwortung für mein Leben übernehmen
Damit Qigong nachhaltig wirkt, reicht es nicht aus, bei erfahrenen Lehrpersonen einen zeitlich begrenzten Kurs
zu besuchen oder ein tolles Buch darüber zu lesen, sondern durch regelmäßiges Üben alle oben genannten
Aspekte zunehmend zu stärken.
Geduld, Leichtigkeit und Humor sind erstrebenswerte Fähigkeiten auf diesem Weg.
„Das Leben meistert man lächelnd - oder überhaupt nicht“
Jede Bewegung folgt der Dynamik der 5 Elemente.
Grundzustand ist ERDE. Wir sind immer Körper, Masse, Materie und unterliegen somit den Gesetzen der
Schwerkraft und Massenträgheit.
Das Element WASSER ist als Knochendruck- bzw. -zug spürbar. Diese Phase stabilisiert und hilft, den Körper neu
auszurichten (Beispiel: Beim Bogenschiessen ist diese Phase das Absetzen des Bogens nach dem Abschuss.)
In der HOLZphase wird der neue Bewegungszyklus aufgebaut, sie ist das SCHWER und somit die Wurzel des
LEICHT. Spürbar wird sie als Dehnspannung, als Gegenbewegung bevor die Bewegung freigesetzt wird.
Körperdruck steigt, Kraft wird aufgebaut. (Beispiel: Wir finden diese Phase im Bogenschiessen als Spannen des
Bogens)
Die FEUERphase ist ein kurzer Impuls. Die Maximalbelastung löst einen Streckreflex aus und führt die
Bewegung in die beabsichtigte Richtung. (Beispiel: Das Loslassen des Pfeils im richtigen Moment entspricht dieser
Phase)
In der METALLphase nimmt der Druck rasch ab, die freigesetzte Energie beschleunigt die Bewegung, ein Gefühl
von LEICHT dehnt sich im Körper aus. In dieser Phase zeigt sich, ob der vorangegangene Kraftaufbau effektiv
genutzt werden kann. (Beispiel: Zwischen Abschuss des Pfeils und Absetzen des Bogens gilt es einfach der
freigesetzten Energie zu folgen ohne einzugreifen)
Dieses grundlegende Prinzip kann in der Praxis in jeder Form von Bewegung erlebt werden und ist Basis meines
Qigong-Unterrichts.